St. Paulus

Die Gemeinden St. Paulus und St. Vinzenz mit St. Franziskus sind seit dem 1.9.2008 eine Pfarrgemeinde.

St. Paulus
Wilhelm-Weber-Str. 13-15 
37073 Göttingen 

Büro siehe unter Adressen und Ansprechpartner.

Unermüdlicher Einsatz der Laien führt zum Ziel

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts zählte Göttingen ohne Berücksichtigung der Studenten und der Soldaten rund 5000 Katholiken, und die Gemeinde wuchs ständig durch Zuzug vor allem von Eichsfeldern. Die einzige katholische Kirche, St. Michael, hatte aber nicht genug Sitzplätze. Also gründete man 1908 einen Kirchbauverein, um ein zweites Gotteshaus zu errichten. Trotz aller Opferbereitschaft der Gläubigen reichte das Spendenaufkommen nicht, und so wurde der Akademische Bonifatiusverein eingeschaltet.

Der Ausbruch des 1. Weltkrieges machte allem Planen zunächst ein Ende. Als aber auch unter den katholischen Akademikern immer mehr Verluste zu beklagen waren, regte der Akademische Bonifatiusverein die Errichtung einer Gedächtniskirche für sie in der Diaspora-Universitätsstadt Göttingen an und zwar auf dem Theaterplatz, an der Stelle des heutigen Völkerkunde-Museums. Diesmal zwang die Inflation zur Aufgabe des Planes. Doch der Kirchbauverein erwachte zu neuem Leben und sammelte weiter, so dass, nachdem man als Standorte der zukünftigen Kirche erst den unteren Kreuzbergring, dann den heutigen Hiroshimaplatz ins Auge gefasst hatte, 1926 endlich das heutige Grundstück an der Wilhelm-Weber-Straße erworben werden konnte.

Am 14.11.1927 erfolgte der erste Spatenstich, am 26.2.1928 die Weihe des Grundsteins, am 21.7.1929 die Konsekration der Kirche durch den damaligen Bischof von Hildesheim, Dr. Nikolaus Bares. Die Wahl des Apostels Paulus zum Patron des Gotteshauses stellte eine Verbindung zum Mittelalter her: Schon 1331 hatten die Dominikaner in Göttingen ihre Kirche diesem Heiligen geweiht: die Paulinerkirche.

Dass die Errichtung unserer Kirche eine schwierige Geburt gewesen ist, zeigt sich daran, dass der erste Pfarrer, Dr. Johannes Maring, Bettelbriefe sogar bis nach Amerika und Australien schickte, in Holland ein Darlehen aufnahm und die Plätze auf den Bänken der Kanzelseite für 20 Reichsmark pro Jahr vermietete. Fast die gesamte Inneneinrichtung vom Hochaltar bis zur Weihnachtskrippe und der Buntglasfenster wurde von Einzelpersonen und katholischen Gruppen gestiftet, auch von Kindern der Bonifatiusschule, die zur Geldbeschaffung, Lumpen, Altpapier, alte Hufeisen und Felle sammelten.

Es ist gut, sich nach so vielen Jahren an den unermüdlichen, aus einem starken Glauben erwachsenen Einsatz der Göttinger Katholiken für den Bau ihres zweiten Gotteshauses zu erinnern. 

Renate Baller

Bau und Veränderungen in und um St. Paulus

 14.11.1927 erster Spatenstich

26.02.1928 Grundsteinweihe

21.07.1929 Kirchweihe durch Bischof Dr. Nikolaus Bares

1936 Ausmalung der Kirche

08.04.1945 Beschädigung des Kirchturmes durch Artilleriebeschuss

18.01.1952 Erstes Erklingen des vollen Geläuts mit den drei neuen Glocken

28.06.1953 Weihe des Pfarr- und Jugendheimes durch Bischof Joseph Godehard Machens anlässlich der Tausendjahrfeier der Stadt Göttingen

1954 Beginn des Baues einer neuen Orgel, deren erster Teil schon anlässlich des 25 jährigen Jubiläums der Kirche erklingt

 

22.01.1956 Weihe der neuen Orgel

1957 Erneuerung der Kirchenfenster nach den Entwürfen von Architekt Ludwig Baur

1958 Renovierung des Mittelschiffs und Chorumgangs: Entfernung der Fugel`schen Kreuzwegstationen, Erneuerung der beiden Seitenaltäre, Entfernung der alten Leuchten und Anbringung von Leuchtstoffröhren an den Wänden

1959 Errichtung eines neuen, holzgeschnitzten Kreuzwegs, Umgestaltung der Marienkapelle in eine Kriegergedächtniskapelle

1964 Erneuerung des Fußbodenbelages und Einbau gläserner Windfangtüren

1968/69 Umgestaltung des Altarraums im Sinne des II. Vatikanischen Konzils und des Chorfensters nach den Plänen des Aachener Künstlers Hubertus Förster 

10.03.1972 Weihe des neuen Altars durch Bischof Heinrich Maria Janssen

1975 Umgestaltung des Kirchenvorplatzes

06.1986 Grundsteinlegung für neues Pfarrheim

1993 Renovierung der Kirche innen, neue Beleuchtung

1994 Erneuerung des Taufbeckens

2007 Orgelrestaurierung und Anbringung neuer Lautsprecher

31.08.2008 Pfarrer Norbert Hübner geht in den Ruhestand 

01.09.2008 St. Paulus und  St. Vinzenz sind seit 1.9.2008 eine Pfarrei. 

Im Jahr 2018 erfolgte die Renovierung der St. Pauluskirche:
Neue Beleuchtung und Innengestaltung nach einem Entwurf von Innenarchitekten Rokahr, Hannover.
In der neu gestalteten St. Pauluskirche steht jetzt das Taufbecken im Mittelpunkt. Durch das Herausnehmen von zwei Bankreihen bilden die entstandenen Wege ein Kreuz im Kirchenraum und im Zentrum dieses Kreuzes befindet sich das Taufbecken.

Pfarrer an St. Paulus

Hans R. Haase seit 2008

Zum 1.9.2008 sind die bis dahin selbstständigen Gemeinden St. Vinzenz und St. Paulus zu einer Gemeinde zusammengeführt worden.

Hans R. Haase, bisher Pfarrer von St. Vinzenz, leitet seitdem die neue Pfarrgemeinde St. Paulus.

Norbert Hübner 1988-2008

Prälat Dr. Nikolaus Wyrwoll 1986-1988

Prof. Dr. Joop Bergsma 1976-1986 (+ 08.07.2011)

Monsignore Franz Ziegler 1967-1975

Robert Marheineke 1937-1967 (+14.05.1967)

Dr. Johannes Maring 1929-1936