Ich Glaub. - Ich wähl.

so lautet das Motte für die kommenden Wahlen im November.

Liebe Christinnen und Christen, liebe Gemeinde, als ich die erste Info bekam, stellte ich erschreckt fest, dass bereits 4 Jahre wieder vergangen sind. Vier Jahre lang haben Menschen ihre Zeit, ihre Ideen, ihre Kraft zur Verfügung gestellt. Beim Reflektieren bin ich zu der Erfahrung und Erkenntnis gekommen: Sicher war vieles gut, das macht stolz, aber anderes ist auch schief gelaufen oder verlief im Sande. Ich bin überzeugt, Gott hat seine Kirche nicht verlassen. Interessante Initiativen hat es gegeben, aber ich musste auch feststellen, wie oft wir an bisherigen Strukturen festhalten. Neues kann wachsen, wenn manches Alte sterben darf oder sich wandelt —und wir den Blick frei bekommen. Es geht um viel. Wenn das, was um uns herum geschieht die Sprache Gottes ist, heißt das, die Zeichen der Zeit erkennen, sie gemeinsam deuten; eine Aufgabe, die die Kirche als ganze und jeden einzelnen von uns angeht.

Ihr Engagement ist wichtig!              „Ich kann doch nix!"

In dieser Bescheidenheit üben sich viele, auch viele Christen. Allein, so funktioniert die Kirche nicht. Und, es stimmt auch nicht. Die Pfingstlesung aus dem ersten Korintherbrief sagt es sehr ausdrücklich: Es gibt verschiedene Gnadengaben, ver-schiedene Dienste, verschiedene Kräfte, aber nur den einen Geist. Und die Kirche ist ein Leib mit vielen Gliedern — vom Auge bis zum kleinen Zeh. Nur wenn jeder seinen Platz findet und seinen Platz einnimmt, funktioniert der Leib Christi. Fragen sie sich einmal, welche Begabung, welches Talent habe ich — und könnte ich es nutzen, um den Leib Christi am Leben zu erhalten?

Können sie z.B. gut mit Kindern? Dann helfen sie mit bei Kommunion-u. Firmkatechese oder dem Kindermessteam.

Können sie gut mit Zahlen? Dann könnten sie doch im Kirchenvorstand mitarbeiten.

Können sie organisieren oder gut Leute motivieren? Dann wäre vielleicht der Pfarrgemeinderat etwas für sie.

Können sie gut mit Blumen? Grüne Daumen werden gesucht zum Schmücken von Kirchen und Kapellen.

Können sie gut zuhören und trösten? Es gibt viele Einsame und Kranke, die keine Angehörigen haben, auch in unserer Gemeinde oder im Seniorenheim. Viele freuen sich auch über einen Besuch zum Geburtstag.

Können sie besonders gut mit Musik? Gerade musste unser Kinderchor aufgegeben werden. Haben sie nicht Lust mit Kindern zu singen und Musik zu machen, oder Gottesdienste musikalisch zu begleiten? Auch eine Gitarre ist schön, wenn der Organist mal fehlt.

Können Sie gut backen oder kochen? Dann freut sich das Pfarrfest auf ihre Beiträge, oder sie backen und kochen mal mit Kindern.

Sie sehen, es gibt viele Möglichkeiten, keiner kann alles, niemand kann nichts. Wo wird es nur hingehen mit unserer Kirche? Vielleicht sorgen wir uns zu Unrecht. Doch wenn immer mehr Getaufte erkennen, dass nicht die Priester und hauptamtlichen Mitarbei¬ter die Einzigen sind, die Begabungen haben, wird die Kirche vielleicht noch vielfältiger, bunter, lebendiger. Mit Talenten, die wir heute noch gar nicht kennen. Mit Menschen, denen wir heute noch gar nichts zutrauen. Nur in Gemeinschaft sind wir stark, helfen sie mit, dass Gemeinde gelingen kann. Trauen sie sich etwas zu und gestalten sie unsere Gemeinde mit ihrem Talent.

19.07.2018 Christa Pischel - PGR-Vorsitzende